Schwangerschaft
Bewährte Anwendung homöopathischer Einzelmittel
Die Homöopathie kann auf einen Erfahrungsschatz von zwei Jahrhunderten zurückgreifen. Generationen von Homöopathen haben besonders erfolgreiche Anwendungen homöopathischer Heilmittel aufgeschrieben und uns zugänglich gemacht. Nachfolgend sind einige dieser bewährten Anwendungen für die Mutter aufgeführt.
Pulsatilla hilft gemäss homöopathischem Arzneimittelbild bei zahlreichen Beschwerden gegen Ende der Schwangerschaft sowie während der Geburt und Stillzeit. Viele Homöopathen empfehlen Pulsatilla ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat zur Vorbereitung der Geburt. Pulsatilla ist eine sehr gute Begleiterin für die Frau, die Unterstützung braucht, sich verlassen fühlt und Beistand verlangt. Je mehr Personen sich um sie kümmern, desto besser geht es ihr. Sie liebt es, getröstet und massiert zu werden. Selber zeigen sie wenig Initiative und ihre Stimmung wechselt rasch von himmelhoch jauchzend zu zu Tode betrübt. Pulsatilla hat sich auch als wertvolles Instrument bei Steisslage oder als Hilfe bei einer Terminüberschreitung der Geburt bewährt. Nicht zuletzt ist Pulsatilla oft eine Hilfe, wenn Beschwerden durch die Einnahme von Eisenpräparaten (Müdigkeit, Verstopfung) oder Verdauungsstörungen nach zu viel oder zu fetter Nahrung auftreten.
Gelsemium kommt vor und während der Geburt häufig zum Einsatz. Gemäss homöopathischem Arzneimittelbild hilft Gelsemium bei Erwartungsangst und Lampenfieber. Gelsemium passt zu ängstlichen, unsicheren, zittrigen Frauen, die jede Handlung und jedes Gerät aufmerksam verfolgt. Die Geburt dauert lange und die Wehen werden immer schwächer. Die Gebärende ist völlig erschöpft, die Augenlider hängen, das Gesicht ist gerötet. Gelsemium ermöglicht in solchen Fällen die Geburt ohne Medikamente (Opiate).
Hypericum ist in der Homöopathie das wichtigste Heilmittel bei Nervenverletzungen. In der Geburtshilfe kommt Hypericum gemäss homöopathischem Arzneimittelbild bei schmerzhaften Steissbeinverletzungen sowie Wundschmerzen nach Kaiserschnitt, Dammschnitt oder Dammriss zum Einsatz (evtl. kombiniert mit Arnica, Staphisagria und Calendula).
Arnica verdient ebenfalls einen Platz in der Geburtsapotheke. Gemäss homöopathischem Arzneimittelbild ist Arnica das Mittel der Wahl bei Beschwerden nach körperlicher Überanstrengung. Nach einer langen, kräftezehrenden Geburt, oft verbunden mit starken Schmerzen und Blutungen ist Arnica eine grosse Hilfe. Die Frauen fühlen sich zerschlagen, gequetscht, verwundet und vertragen keinerlei Berührung oder Annäherung (schicken Hilfe weg, obwohl es ihnen schlecht geht). Arnica ist oft auch hilfreich bei schmerzhaften Kindsbewegungen während der Schwangerschaft und bei Nachwehen.
Staphisagria ist das Hauptmittel bei Schnittwunden und hilft gemäss homöopathischem Arzneimittelbild besonders Frauen, die sich vor dem Kaiserschnitt oder Dammschnitt fürchten. Es sind sehr empfindsame, warmherzige Frauen, die unter Demütigungen oder «geschnitten werden» besonders intensiv leiden.
Sulfur hilft gemäss homöopathischem Arzneimittelbild bei Beschwerden nach Antibiotika-Einsatz (juckende Hautausschläge, Durchfall, Schwäche).
Okoubaka hilft gemäss homöopathischem Arzneimittelbild bei Beschwerden durch Medikamente, Konservierungsmittel, Insektizide, schlecht verträgliche Nahrungsmittel und Reizmittel (Nikotin). Die Beschwerden betreffen vor allem den Magen-Darm-Trakt oder die Haut. Wenn Diabetes, Allergien oder Toxoplasmose während der Schwangerschaft auftreten kann Okoubaka als Ergänzung zu den ärztlichen Massnahmen eingesetzt werden.
Sepia ist wie Pulsatilla ein oft gebrauchtes Heilmittel während der Schwangerschaft und Geburt. Im Gegensatz zu «Pulsatilla-Frauen» sind «Sepia-Frauen» selbstbewusst, selbstentscheidend und selbstbestimmend. «Sepia-Frauen» leiden oft im ersten Drittel der Schwangerschaft unter starker Übelkeit (sehr empfindlich auf Gerüche) und Erbrechen. Gelb-grüner, wund machender und juckender Ausfluss während der Schwangerschaft spricht oft auf Sepia an (evtl. kombiniert mit Monilia albicans). Die Geburt kann schwierig werden, weil der Muttermund sich verkrampft, die Wehen übermässig stark sind und lange andauern. Ist das Kind geboren kann die Mutter in tiefe Traurigkeit versinken (Baby-blues). Auch da kann Sepia helfen.
Wichtige Frauenmittel
Apis
Schwangerschaft, Abortgefahr, Ödeme, Zysten
Aristolochia
Frühe Wechseljahre, Unterfunktion der Eierstöcke
Aurum
Karrierefrauen, Herzbeschwerden
Belladonna
Krämpfe (Periodenbeschwerden)
Calcium carbonicum
Familiäre Gemütlichkeit, Knochen
Carcinosinum
Krebs in der Familie, unterdrückte Kindheit
Caulophyllum
Geburtshilfe (verhärteter Muttermund)
Causticum
Menstruationsbeschwerden, Mitgefühl
Chamomilla
Krämpfe, Reizbarkeit
China
Saft und Kraftlos, ausgesogen
Cimicifuga
Geburtshilfe, Wechseljahre (Depression)
Cocculus
Schlafentzug
Conium
Brustdrüsen, Brustschmerzen vor und während der Menses
Ferrum metallicum
Blutarmut, Schwäche
Folliculinum
Jahrelang Pille im Einsatz, Hormonersatztherapie
Graphites
Haut und Schleimhäute, Schilddrüse
Ignatia
Kummer, Seufzen, Schluchzen
Kalium carbonicum
Geburtshilfe (Rückenschmerzen, Schwäche)
Lachesis
Hitzewallungen (mit oder ohne Schweiss)
Natrium muriaticum
Kummer, Sorgen (stiller Kummer)
Nux moschata
Unregelmässige Menses, Ohnmachtsanfälle
Platinum
Dysmenorrhoe, übermässige Sexualität (Nymphomanie)
Pulsatilla
Pubertät / Schwangerschaft / Geburt
Sepia
Wechseljahre